Freitag, 10. Dezember 2010
5 Fragen zu Weihnachten und Advent
Ein Interview mit dem Limburger Diözesanjugendseelsorger
Joachimklein

Diözesanjugendseelsorger Joachim Braun

Wir haben mit Joachim Braun gesprochen und ihm fünf Fragen rund um das Thema Advent gestellt. Joachim ist Diözesanjugendpfarrer und Präses des BDKJ Limburg.

1. Der BDKJ Limburg macht in den Monaten vor Weihnachten mit einer Postkartenkampagne auf die Bedeutung des Advents aufmerksam. Was ist der Hintergrund dieser Aktion?

Der Advent ist für viele eine ziemlich stressige Zeit: Klausuren, Jahresab-schlüsse, Weihnachtsvorbereitungen … Dabei geht etwas ganz Wichtiges und Wesentliches verloren. Daran wollen wir erinnern und so etwas dafür tun, dass keiner am Heiligen Abend sagen muss: “Mir ist noch gar nicht nach Weihnachten!”

2. Was bedeutet eigentlich ‚Advent’ für Christen?

„Advent“ bedeutet „Ankunft“. Wir erin-nern uns daran, dass Gott vor 2000 Jah-ren in einem Menschen zur Welt gekom-men ist: Jesus von Nazareth. Und daran, dass er versprochen hat, dass er wiederkommen wird am Ende der Zeiten. Dazwi-schen liegt unser Leben. Und auch da will er immer wieder bei uns „ankommen“: mit seiner Liebe und seiner Barmherzigkeit, mit neuer Kraft und Hoffnung, mit seinem langen Atem.

3. Die Zeit vor Weihnachten verbinden viele Menschen mit Stress und Hektik.

Mit der Vorbereitung auf Weihnachten hat dies oft nichts mehr zu tun. Wie kann man dennoch eine besinnliche Adventszeit verbringen?
So, wie es der BDKJ sagt: Entspannt bleiben! Probier mal was ganz Verrücktes aus: Geh mal für eine Stunde mit Ohropax in den Ohren im Advent durch die Fußgän-gerzone! Da wird einem auf einmal klar, wie verrückt hier alle nur noch hin- und herhetzen, und dass es das nicht sein kann! Oder nimm dir mal – trotz allem Stress – ganz bewusst eine halbe Stunde Zeit für dich selbst: mit schöner Musik oder einem leckeren Tee. Oder geh in ein Konzert. Oder setz dich mal tagsüber in eine Kirche, einfach so!

 

4. Dass an Weihnachten Christi Geburt gefeiert wird, wissen viele Jugendliche heute nicht mehr. Was entgegnest du diesem Trend?

Wer feiert und weiß gar nicht so recht warum eigentlich, bringt sich um das Original – und Kopien sind halt immer doch nur ein Abklatsch. Ich würde sie fragen: Warum gibst du dich mit dem Zweitbesten ab? Ich will mehr: Ich will das Original!
Außerdem: Dass ich an einen Gott glauben darf, der nicht oben im Himmel schwebt, sondern ein Mensch geworden ist, finde ich echt stark: Da ist einer, der weiß, wie es mir als Mensch oft so geht. Der hat’s nicht nur gehört – der hat’s selber mit-gemacht! Und darum versteht er mich und steht zu mir – nicht nur ab und an mal, sondern immer, überall, jederzeit.
Da baue ich mein Leben doch lieber darauf als auf ein paar Tage feiern mit Glühwein, Lebkuchen und Zipfelmütze!

5. Wie feierst du Weihnachten?

 Am Heiligen Abend mit zwei ganz beson-deren Gottesdiensten: nachmittags mit der Christmette in der alten Kirche von Kirchähr, dann abends um 23 Uhr mit der Jugendchristmette in der Jugendkirche CROSSOVER in Limburg. Und an den beiden Weihnachtstagen bin ich zuhause bei meiner Familie und meinen Freunden. Dann ist auch für mich erst so richtig Weihnachten!

Jugendarbeit im BDKJ

Rund 30.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hessen engagieren sich ehrenamtlich in der katholischen Jugendarbeit. Die unterschiedlichen Jugendverbände und Gruppen gestalten ihre Arbeit selbstbestimmt, demokratisch und am Evangelium Jesu Christi orientiert.

Zum BDKJ Hessen gehören die Diözesanverbände Fulda, Limburg und Mainz.