Montag, 07. November 2011
Bianka Mohr neue Vorsitzende des Hessischen Jugendrings
HJR-Vollversammlung wählt neuen Vorstand und berät über Zukunft der Jugendverbandsarbeit
HJRVorstand2011

Der Geschäftsführende Vorstand des Hessischen Jugendrings mit seiner neuen Vorsitzenden Bianka Mohr (Mitte); Quelle: David Schulke, Hessischer Jugendring

Der Hessische Jugendring hat eine neue Vorsitzende. Bianka Mohr, Diözesanvorsitzende des BDKJ Mainz, wurde auf der Vollversammlung des Hessischen Jugendrings (HJR) am 5. November in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit gewählt. Sie übernimmt damit das Amt von Anke Muth (DGB-Jugend).
Mit dem Limburger Diözesanvorsitzenden Tobias Schirmer ist der BDKJ zudem noch im erweiterten Vorstand vertreten.

„Ich bedanke mich sehr für das Vertrauen und freue mich auf die gemeinsame Arbeit.", erklärte Bianka Mohr direkt nach ihrer Wahl und machte deutlich: „Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Daher ist es schön, auf ein in weiten Teilen bewährtes Team setzen zu können."
Als ihre Stellvertreter wurden Klaus Bechtold (SJD - Die Falken), Mario Machalett (Sportjugend Hessen) und Daniela Broda (evangelische Jugend) wiedergewählt. Neu im geschäftsführenden Vorstand ist Holger Kindler aus der DGB-Jugend.

Das Gesamtvorstandsteam wird zukünftig ergänzt durch die Beisitzerinnen und Beisitzer Tobias Schirmer (BDKJ Limburg), Stefan Ziegler (Jugendfeuerwehr), Esa Böttcher (Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder), Sandra Sattler (DGB-Jugend), Konstanze Ebert (AG Jugend für Umwelt), Michael Schwesinger (Sportjugend), Nico Lederle (Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken), Riccardo Marziano (Jugendrotkreuz), Henrik Schmidtke (Landjugend) und Jasmin Tejada y Perez (Bund Deutscher PfadfinderInnen - BDP). Sie wurden ebenfalls mit großer Mehrheit von den Delegierten in Frankfurt gewählt.

Direkt nach ihrer Wahl machte Bianka Mohr deutlich, dass es dem neuen Vorstand sicher nicht an Aufgaben mangeln wird. „Zu den größten Herausforderungen zählen Dinge, die wir als Verbände gar nicht direkt mitbestimmen: Zum Beispiel können verkürzte Schul- und Studienzeiten junge Menschen in der Ausübung ihres Ehrenamts behindern.", fasste Mohr zusammen. Auf die Herausforderungen, die zum Teil auch Chancen böten, müssten Jugendverbände und natürlich auch der Hessische Jugendring Antworten und Positionen finden.

Ein weiteres gesellschaftspolitisches Thema rückte bei der Vollversammlung ganz besonders in den Mittelpunkt. Auf der Tagung wurde offiziell das Projekt „Augen auf!" gestartet. Die Initiative des Hessischen Jugendrings setzt sich für mehr Aufmerksamkeit für die Armut von Kindern und Jugendlichen ein. Dazu werden in den kommenden Monaten verschiedene Aktionen gestartet, die auch die Mitgliedsverbände mit einbinden und zu dem Thema vernetzen. Mehr Informationen gibt es auf der Projektwebsite: www.hessischer-jugendring.de/augen-auf.

Daneben wurden zwei inhaltliche Anträge mit großer Mehrheit verabschiedet. Deutlich sprach sich die Versammlung gegen die so genannte "Demokratieerklärung" des Bundesministeriums für Familie Frauen und Senioren aus. Seit diesem Jahr müssen Institutionen, die Fördermittel des Bundes für Projekte zur Förderung der Demokratie beantragen, eine Klausel unterschreiben. Darin sollen sie garantieren, dass sie weder selbst extremistisch agieren, noch mit extremistischen Organisationen zusammenarbeiten. Nach Ansicht der Delegierten der Vollversammlung stellt diese Praxis Jugendverbände und ihre Partner unter einen nicht hinnehmbaren Generalverdacht.

Der zweite verabschiedete Antrag setzt sich für bessere Rahmenbedingungen des ehrenamtlichen Engagements ein. Jugendverbände sind immer auf der Suche nach engagierten junge Menschen zur Begleitung von Ferienfreizeiten. Ein regelmäßiger Hinderungsgrund für potentiell Interessierte sind Klausurregelungen an Hochschulen, die die (Schul-)Ferienzeit immer wieder zu Prüfungsphasen machen. Die Vollversammlung sprach sich in dem Antrag dafür aus, gemeinsam an besseren Rahmenbedingungen zur besseren Vereinbarkeit von Studium und ehrenamtlichen Engagement zu arbeiten.

Um die Zukunftsfähigkeit der Jugendverbandsarbeit war es am Vormittag der Vollversammlung gegangen. In einem Studienteil setzten sich die Delegierten mit möglichen künftigen Szenarien der Jugendverbandsarbeit in Hessen auseinandergesetzt. Solche Prozesse seien notwendig, um sich auf ständig wandelnde Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement einzustellen, erklärte Reiner Jäkel, Geschäftsführer des Hessischen Jugendrings. Schließlich sollten die rund eine Million Kinder und Jugendliche, die in Hessen Mitglied in einer Jugendorganisation oder einem Jugendverband sind, auch in Zukunft ihre Angebote in der außerschulischen Jugendarbeit finden und mitgestalten können. „Aus dem Studienteil können wir viele Impulse für die zukünftige Vorstandsarbeit ziehen." dankte die neue Vorsitzende Bianka Mohr den Delegierten am Ende des Tages für die geleistete Arbeit.

Mit Material von David Schulke, HJR

Jugendarbeit im BDKJ

Rund 30.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hessen engagieren sich ehrenamtlich in der katholischen Jugendarbeit. Die unterschiedlichen Jugendverbände und Gruppen gestalten ihre Arbeit selbstbestimmt, demokratisch und am Evangelium Jesu Christi orientiert.

Zum BDKJ Hessen gehören die Diözesanverbände Fulda, Limburg und Mainz.