Mittwoch, 01. September 2010
„Gut für mich und hilfreich für andere!"
FSJ-Begrüßungstag im Neubau des Jugendhauses von BDKJ/BJA
gut fr mich hilfreich fr andere

Erwartungen und Wünsche an das FSJ werden "losgelassen"!; Quelle: Simone Brandmüller

Knapp über 200 Jugendliche folgten der Einladung der Fachstelle für Freiwilligendienste des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) nach Mainz, um dort offiziell begrüßt zu werden. Als regelmäßiger jährlicher Termin werden alle neuen FSJler/innen ins Jugendhaus Don Bosco zum Begrüßungstag eingeladen. In der Kapelle empfingen Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr, Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Eberhardt und BDKJ-Diözesanvorsitzender Eric Niekisch die jungen Erwachsenen. Bezugnehmend auf den Neubau des Jugendhauses und die Baustelle auf dem Außengelände, wünschte Weihbischof Neymeyr den Freiwilligen „viele gute und beeindruckende Erfahrungen in den Einsatzstellen und das jeder danach sehen kann in welche Richtung ‚sein Haus des Lebens' weitergebaut wird."

Diözesancaritasdirektor Eberhardt freut sich, dass der Caritasverband ein so vielgestaltiges Angebot hat, das „tiefe Einblicke ins wirkliche Leben" gibt. Die FSJler/innen werden in den unterschiedlichsten Einrichtungen ein Jahr lang mit Kindern, Jugendlichen, Senioren, kranken, obdachlosen oder behinderten Menschen alltäglich zu tun haben. So wie die 18-jährige Antonia Johannides, die in einer Schule mit dem Förderschwerpunkt motorischer Entwicklung in Nieder-Olm austesten möchte, ob sie ein angestrebtes Studium der Sonderschulpädagogik nach dem FSJ wirklich in Angriff nimmt.

BDKJ-Diözesanvorsitzender Eric Niekisch empfindet das Freiwillige Soziale Jahr als eine gute Gelegenheit „inne zu halten und zu prüfen" wie Lebenswege nachhaltig geprägt werden können. Er wünscht, dass „alle FSJler/innen die Erfahrungen, auch die weniger schönen, annehmen und gewinnbringend" im späteren Leben einsetzen können. Ein Ehemaliger schilderte kurz von der Situation im Umgang mit Krebspatienten bei seinem FSJ im Vincenz-Krankenhaus in Mainz. Nicht zuletzt durch den freiwilligen Dienst im Krankenhaus ist ihm klar geworden „dass unsere Probleme ziemlich klein sind" solange wir gesund sind.

Mit der Aufgabe und der Verantwortung, die die Jugendlichen für ein Jahr übernehmen, werden sie nicht allein gelassen. Hauptamtliche Mitarbeiter/innen der Fachstelle sowie zahlreiche Teamer/innen begleiten in mehreren Bildungswochen (BiWos) in Selbstversorgerhäusern die FSJler/innen pädagogisch. Dort ist Platz und Raum sich in Kleingruppen mit den anderen über die Arbeit in der Einsatzstelle auszutauschen, sowie Themen aus Politik, Gesellschaft und dem persönlichen Bereich zu bereden.

Veronika Salvenmoser (18) aus Tirol und Fabian Medler (19) aus Mainz sind beide gespannt auf die kommende Zeit. Während die gebürtige Österreicherin Veronika in Mainz für ein Jahr „eine neue Heimat" findet und wissen möchte „wie das Arbeitsleben aussieht" erzählt Fabian, dass ihn die positiven Erfahrungen seines Bruders inspiriert haben auch ein FSJ zu machen. Sein Bruder habe sich „um 180° Grad gedreht" und sei durch den Freiwilligendienst ein viel „erwachsenerer Mensch" geworden. Vielen ist gemeinsam, dass sie dieses Jahr nach Schulabschluss bewusst als Orientierung und Richtungsweiser für ihr weiteres Leben angehen.

Martin Jobst von der Fachstelle bemerkte in den letzten Jahren eine deutliche Tendenz von interessierten Bewerber/innen, die im Hinblick auf ihre Zukunft durch das FSJ soziale Kompetenzen erlangen möchten. „Früher machten hauptsächlich Jugendliche ein FSJ, die später im sozialen Bereich arbeiten wollten; heutzutage bewerben sich auch Jugendliche, die später BWLer oder Ingenieure werden wollen, da auf dem Arbeitsmarkt immer mehr soziale Kompetenzen gefragt sind" so Jobst. Der Ausspruch eines FSJlers „gut für mich und hilfreich für andere" steht in diesem Sinne sinnbildlich für die wertvollen Erfahrungen, die die jungen Menschen hoffentlich zahlreich im nächsten Jahr machen werden.

Jugendarbeit im BDKJ

Rund 30.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Hessen engagieren sich ehrenamtlich in der katholischen Jugendarbeit. Die unterschiedlichen Jugendverbände und Gruppen gestalten ihre Arbeit selbstbestimmt, demokratisch und am Evangelium Jesu Christi orientiert.

Zum BDKJ Hessen gehören die Diözesanverbände Fulda, Limburg und Mainz.